Martinique

  Martinique
Ort: Fort de France
Bildteil 47
 




In Fort de France, Hauptstadt des Französichen Übersee-Dèpartments Martinique, befindet sich die Bibliothek Schoelcher. 1889 hat der Architekt Henri Picq sie als Pavillon der Karibischen Kolonien für die Pariser Weltausstellung erbaut. Die Metallkonstruktion wurde nach der Weltausstellung zerlegt, nach Fort de France verschifft und dort Stück für Stück wieder aufgebaut.


 

Seit 1893 dient das Bauwerk als Bibliothek und beinhaltet die Schenkung der umfangreichen Bücher-Sammlung, die Victor Schoelcher, bereits im Juni 1883 dem Präsidenten des Conseil Géneral unter zwei Bedingungen anbot: die Bibliothek sollte jedem zugänglich sein und es sollte ein für den Bestand verantwortlicher Bibliothekar eingestellt werden. Leider konnten nur Teile der Schenkung in das Gebäude überführt werden, denn von den mehr als 10.000 Werken, fiel der Großteil einem Brand zum Opfer, bevor der Umzug an den endgültigen Bestimmungsort durchgeführt werden konnte.

Victor Schoelcher (* 22.07.1804 in Paris; † 25.12.1893 in Houilles) war ein Kunstliebhaber in vielerlei Hinsicht. Seine Sammlungen beinhalteten Gemälde, Keramiken, Skulpturen, sowie Musikinstrumente.

Geschätzt und verehrt wird Victor Schoelcher auf den Inseln Martinique und Gouadeloupe in erster Linie jedoch, weil er maßgeblich dafür verantwortlich war, dass am 27. April 1848 per offiziellem Dekret die Sklaverei in den Französischen Kolonien abgeschafft wurde. Seitdem Schoelcher während einer Geschäftsreise, die er 1829 im Auftrag seines Vaters machte, erstmals mit den Schrecken der Sklaverei in Kontakt kam, setzte er sich unermüdlich für die Abschaffung der Sklaverei ein. Dank Victor Schoelcher wurde am 27. April1848 in Paris die Befreiung der Sklaven verkündigt und auf Martinique wurden mit diesem Tag 72.000 Sklaven, auf Gouadeloupe 87.000 Sklaven zu freien Menschen mit Französischen Bürgerrechten.

Schon bevor wir die Reise nach Martinique antraten, stand für uns fest, dass in der Bibliothek Schoelcher, benannt nach einem großen Humanisten, Bildteil Nr. 47 abgelegt werden sollte.
An den Fotos lässt sich unschwer erkennen, dass das Gebäude zur Zeit einer größeren Renovierung unterzogen wird. Zum Glück ist es aber nach wie vor der Öffentlichkeit zugänglich und mit vereinten Kräften – ein Kabelbinder hat so seine Tücken! – konnten wir es am 22.06.2007 an einer stählernen Wendeltreppe befestigen. Natürlich waren wir neugierig und sind noch zweimal während unserer Reise in der Bibliothek gewesen, um zu schauen, ob das gute Stück noch an der Stelle war, wo wir es angebracht hatten. Beide Male war es genau dort, wo wir es befestigt hatten. Jedoch erblickten wir jedes Mal, nicht wie von uns vorgesehen, die Vorderseite, sondern entdeckten, dass das Bildteil herumgedreht worden war. Verständlich, denn auch wir hätten wahrscheinlich wissen wollen, was denn das für ein kleines Bild ist, das da in Plastik eingeschweißt, an der Wendeltreppe baumelt.

...zum Vergößern bitte anklicken.


Monika Bayer-Marks
Michael Willms-Costa Gellrich
10.07.2007, seit gestern wieder in Pulheim bei Köln

Das Projekt ist beendet, wenn in jedem Land eine symbolische Friedensbotschaft abgelegt wurde.   Die Friedensbotschaft Nr. 47 im Gesamtbild  


< zurück

Malta
Mauritius