Wer den Giersch im Garten hat, braucht kein Gemüse aus der Stadt.

Für viele Gartenbesitzer ist der Giersch das furchtbarste Unkraut aller Zeiten. Hat sich der Giersch im Garten angesiedelt, gibt es kaum eine sinnvolle Möglichkeit, ihn wieder los zu werden … außer wegziehen.

Für mich ist der Giersch das ultimative Gemüse. Lieber essen als bekämpfen. Während die Gartenbesitzer im Frühjahr mühevoll Gemüse und Salat säen und die Keimlinge hegen und pflegen, kann ich schon gleich nach der Schneeschmelze ernten. Und das ohne eigenes Zutun. Giersch wächst, wird geerntet, treibt neu, wird geerntet und wächst wieder…so geht es das ganze Jahr hindurch.

Kann man sich etwas Schöneres als ein vollkommen anspruchsloses Gemüse vorstellen, das gleichzeitig auch als Salat oder Gewürz dient, reich an Vitaminen und Mineralien ist und außerdem auch noch gut schmeckt und obendrein sehr gesund ist? Der hohe Mineraliengehalt fördert den Stoffwechsel und entwässert und entsäuert den Körper.

Das World-Wide-Web ist voll mit Giersch-Rezepten. Viele davon habe ich schon ausprobiert und sogar Gierschöl angesetzt. Es schmeckt einfach alles klasse! J

Nach meiner Ansicht sollte sich jeder „gierschbetroffene“ Gartenbesitzer lieber mit dieser Pflanze arrangieren als sie (vergeblich) zu bekämpfen.

Da das >> Web wirklich voll mit Gierschrezepten ist, verzichte ich an dieser Stelle auf einen Rezeptvorschlag. Ich wüsste auch gar nicht, welches Rezept ich nehmen sollte... schmeckt einfach alles gut. :-)

Wer dieses "Unkraut" im Garten hat, der sollte sich freuen!

Sauerampfer ist nicht nur schmackhaft, er lässt sich in der Küche auch sehr vielseitig verwenden.
Z. B. Sauerampfersuppe, Sauerampfer mit Fisch, als Risotto, im Salat, mit Grillspargel... Es gibt fast unbegrenzte Möglichkeiten.

Für unser Hähnchenbrustfilet mit Pellkartoffeln haben wir eine Sauerampfersauce gemacht. Die Zubereitung ist einfach und geht recht schnell.

Die nachfolgenden Rezeptangaben beziehen sich auf 2 Personen.
Sauerampfer verhält sich in der Pfanne etwa so wie Blattspinat. Was vorher kaum in die Pfanne passt, muss nachher mit der Lupe gesucht werden. :-) Also, für 2 Personen benötigst du etwa 2 Liter Sauerampfer (im Meßbecher abmessen).

Die Blätter pflücken, waschen und in etwas Olivenöl dünsten bis eine püreeartige Masse entstanden ist.
Eine Messerspitze Salz dazu geben.
2 gehäufte Eßlöffel Mehl vorsichtig unterrühren.
Je 200 ml Wasser und süße Sahne
und noch 2 EL Zucker hinzu geben.
Alles unter Rühren nochmal gut erhitzen. Fertig ist die Sauce.

ACHTUNG: Auch Sauerampfer enthält Oxalsäure. Siehe unten den Beitrag "Sauerklee"!

In meinem Kräuterbeet hat sich "Unkraut" breit gemacht. Es ähnelt dem Klee... es ist Sauerklee. Wer Sauerklee nicht kennt, der sollte mal ein Blättchen kosten. Es schmeckt erfrischend und leicht säuerlich. Sauerklee kann man ganz prima grünen Salaten beifügen. Man sollte dann allerdings auf Essig verzichten. Die Essigsäure hinterlässt sehr unschöne Flecken auf den zarten Blättern. Durch den säuerlichen Geschmack vom Sauerklee ist der Essig ohnehin überflüssig.

ACHTUNG! Wie auch Rhabarber, Rote Beete und Spinat enthält Sauerklee Oxalsäure. Im Normalfall verursacht Oxalsäure dem Körper keine Probleme. Wer jedoch an Nierensteinen oder Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt leidet, sollte darauf unbedingt verzichten.Ferner blockiert Oxalsäure die Aufnahme von Calcium und Eisen aus der Nahrung. Wer also bewusst auf eine eisen- und calciumhaltige Nahrung achten muss, sollte ebenfalls besser auf dieses "Unkraut" verzichten. Allen Gesunden kann ich zum Sauerklee nur einen guten Appetit wünschen. :-)

Wer kennt sie nicht... die Holunderblüten. Im Flachland dürften sie schon fast verblüht sein. Hier oben auf dem Hügel stehen sie gerade jetzt in voller Blüte. Dies ist auch der Grund, weshalb ich seit einigen Tagen Bier trinke. Ich brauche die Flaschen. Aus Holunderblüten kann man einen sehr schmackhaften Sekt machen. Hier kommt das Rezept:

30 (entinsektete) Holunderblütendolden mit 5 Liter Wasser übergießen und langsam zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und ein bis zwei Tage ziehen lassen. Danach das Ganze durch ein feines Sieb gießen und die Flüssigkeit mit 750 Gramm Zucker vermengen und langsam wieder aufkochen. Die Flüssigkeit in heiß ausgespülte Bügelflaschen abfüllen und an einem kühlen Ort bis zum Winter ruhen lassen.

ACHTUNG! Wasserflaschen mit Schraubverschluß eignen sich nicht! Bei dem Gärprozeß entsteht ein hoher Druck, dem die Wasserflaschen nicht standhalten.

Der Holunderblüten-Sekt mousiert wie Champagner. Er schmeckt mindestens (meine subjektive Meinung) genau so gut. :-) Prosit!

Ich bin mir sicher, dass ich dieses "Teufelskraut" nicht weiter erklären muss. Bestimmt hat jeder in seinem Leben mit ihm schon Bekanntschaft geschlossen. Die Brennessel... und wer sie im Garten hat, der sollte stolz darauf sein. Eigentlich verdient sie einen Ehrenplatz. Sie ist nicht nur in der Naturmedizin wegen ihrer vielseitigen Heilwirkungen beliebt... nein, sie ist auch sehr schmackhaft und
besitzt einen hohen Anteil an Provitamin A. Man kann sie als Salat zubereiten, wie Spinat kochen ... oder ein sehr leckeres Pesto daraus machen. Letzteres habe ich versucht ... und bin begeistert.

Rezept für Brennessel-Pesto

Zutaten:

Brennesselblätter (1 Schüssel voll)
3-4 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
Salz und Pfeffer
Sesamkerne
Olivenöl

Eine Schüssel voll Brennesselblätter pflücken (Gummihandschuhe anziehen). Abbrausen, trocken schütteln und mit dem Wiegemesser ganz klein schneiden. 3 bis 4 Knoblauchzehen sehr klein würfeln, 1 Zwiebel würfeln und das Ganze vermischen. 2 TL Sesamkerne hinzugeben und mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen (mehr Pfeffer als Salz). Nochmals alles gut vermischen und bis kurz unter den Rand in Gläser abbfüllen. Mit Olivenöl auffüllen und einige Tage stehen lassen.

Das Pesto schmeckt sehr gut auf warmen Weißbrot, zu Ziegenkäse oder auf Spaghetti.

Bevor mir die Insekten und Vögel von den zuckersüßen Trauben nichts mehr übrig lassen, habe ich es nun vorgezogen, nicht mehr von der Rebe in den Mund zu leben sondern ein Sieb voll in Sicherheit zu bringen.

Weintrauben kann man übrigens ganz prima einfrieren. Zuckerwasser anrühren, den Saft einer halben Zitrone dazu geben und die Trauben darin schwenken... portionsgerecht in Gefrierbeutel abfüllen und ab damit ins Gefrierfach. In halb gefrorenem Zustand schmecken sie super lecker. Oder ein paar gefrorene Trauben in ein Glas Prosecco... hmmmmmm :-)

Man kann auch ein sehr schmackhaftes Traubengelee kochen.

1 kg Trauben mit sehr sehr wenig Wasser (1/2 Tasse) in einen Topf geben und langsam mit einer Stange Zimt und einigen Nelken zum Kochen bringen. Dabei platzen die Trauben auf und es entsteht genügend Flüssigkeit. Einige Zeit köcheln lassen und mit dem Stampfer die Trauben gut zerdrücken. Die Masse durch ein Sieb drücken und die Flüssigkeit wieder in den Topf geben. Mit einem trockenen Wein zu einem Liter auffüllen und den Saft einer haben Zitrone dazu geben. Mit Gelierzucker nach Anweisung auf der Packung kochen. Guten Appetit.

Übrigens... ein Teil des Alkohols verflüchtigt sich beim Kochen. Man kann also sein Frühstücksbrötchen essen, ohne hinterher beschwippst zu sein. :-)

Aus den letzten Tomaten die nicht mehr reif werden wollen (oder können), kann man eine sehr leckere Marmelade kochen. Wenn du deine Freunde und Bekannten davon kosten lässt, wird wohl niemand erraten können, was das für eine Marmelade ist. Dafür wird es aber kaum jemanden geben, dem sie nicht schmeckt. :-)

Zutaten:

1 kg grüne Tomaten (unreif), 500 g Gelierzucker 2:1, 1 unbehandelte Zitrone, Chiliflocken aus der Mühle

Zubereitung:

Die Tomaten sehr klein würfeln und dabei den Stielansatz großzügig entfernen. Die Schale der Zitrone abreiben und zu den Tomatenstücken geben. Den Saft der Zitrone ebenfalls. Nun noch je nach Geschmack einige Chilifocken aus der Mühle hinzu geben. Alles zusammen in einem großen Topf zu einer mußigen Masse verkochen. Verdunstet bei dem Kochvorgang zu viel Flüssigkeit, kann man diese durch ein Glas Weißwein ersetzen (schmeckt gut). Die fertige Masse erkalten lassen, den Gelierzucker dazu geben und nach Anweisung auf der Packung zum Kochen bringen. Gelierprobe machen und gegebenenfalls noch ein paar Minuten kochen lassen. Danach sofort bis zum Rand in heiß ausgespülte Gläser abfüllen.

WARNHINWEIS: Wie auch bei grünen Kartoffeln, enthalten unreife Tomaten das Gift Solanin. In hohen Dosen kann dieses Gift sogar tödlich sein. Bei der Tomatenmarmelade wird der Solaningehalt durch Zugabe von Zucker reduziert. Trotzdem sollte man nicht ein ganzes Glas zum Frühstück auslöffeln.

Wer keine grünen Tomaten hat oder ihnen skeptisch gegenüber steht, kann diese Marmelade natürlich auch mit roten (reifen) Tomaten herstellen.

Die Zubereitung erfolgt nach dem gleichen Rezept.

Mit roten Tomaten entsteht eine ganz andere Geschmacksrichtung ... aber nicht minder lecker.

Ganz vorzüglich passt rote Tomatenmarmelade zu Schafs- oder Frischkäse ... oder einfach so aufs Frühstücksbrötchen. :-)

Die Holunderbeeren stehen in voller Blüte … Zeit für ein
leckeres Holunderblütengelee-Rezept.

Zutaten:

15 Blütendolden - 1 Liter Wasser
1 unbehandelte Zitrone - Gelierzucker 2:1

Zubereitung:

Die Blütendolden vorsichtig ausschütteln und von eventuellen kleinen Tierchen befreien. Die Dolden mit dem Stiel nach oben in eine große Schüssel geben und mit einem Liter Wasser übergießen. Für mindestens 24 Stunden, besser 2 Tage, an einem kühlen Ort (Kühlschrank) ziehen lassen. Danach die Flüssigkeit abseihen, die Schale einer abgeriebenen Zitrone und den Saft einer Zitrone hinzu geben. Eventuell wieder zu einem Liter Flüssigkeit auffüllen. Nach Anweisung mit dem Gelierzucker zum Kochen bringen. Gelierprobe nicht vergessen… Das fertige Gelee in heiß ausgespülte Gläser abfüllen und sofort verschließen.

Alternative Abwandlung: Anstelle von Wasser kann man auch Apfelsaft oder einen trockenen Weißwein nehmen. Jede Variante schmeckt anders ... aber total lecker. :-)