Wir schreiben den 23. Mai 2011. Strahlend blauer Himmel lässt die Sonne mit all ihrer Kraft die Erde erwärmen. Die Blüten des Feuerdorns sind in gleißendes Licht getaucht. Es ist Frühstückszeit. Ob Kleiner Fuchs, Schwebfliege, Rosenkäfer oder Hummel... Alle sind sie gekommen, um sich an dem reich gedeckten "Tisch" zu bedienen.

Die Kröten sind schon vor einigen Wochen zu ihrem Sommerquartier abgewandert (Herr Nachbar musste wieder einige aus dem Kellerschacht retten) und aus den bis zu 4 Meter langen Laichschnüren sind zwischenzeitlich kleine Kaulquappen geschlüpft. Es wird noch einige Wochen dauern, bis sie voll entwickelt das Land betreten können.

Auch die Wasserläufer fühlen sich sichtlich wohl. Sie gehören zur Familie der Wanzen. Ihr Körper wird 8 bis 10 mm lang. Die kurzen vorderen Beine werden zum Beutefang genutzt. Ihr langgestreckter schlanker Körper ist komplett mit feinen Härchen bedeckt, die das Wasser abweisen. So können sie sich sehr schnell auf der Wasseroberfläche bewegen ohne zu versinken.

Die Azurjungfern sind die ersten Libellen, die ich am Teich beobachten konnte. Sie sind sehr schlank und haben einen fast nadelförmigen Körper. Die Begattung findet oft im Fluge statt, wobei sie die reinsten Kunststücke vollbringen.

Die Tage sind warm, der Teich ist gefüllt. Es herrscht das alltägliche Treiben am und im Wasser. Die Fische suchen das wärmende Sonnenlicht, Kaulquappen von den Kröten tummeln sich in Ufernähe, Wasserläufer gleiten geschickt über die Oberfläche und die ersten Libellen erfreuen sich des kühlen Naß und vollbringen ihre Flugkunststücke.... Nur Ferdi Frosch ist nicht da. Über viele Jahre hinweg hat er im Frühling den Teich aufgesucht und ist bis zum späten Herbst geblieben. Ob er noch am Leben ist? Ich habe keine Vorstellung, wie alt er schon war, als ich ihn zum ersten mal gesehen habe. Dass er bis jetzt noch nicht im Ufermoos sitzt, das stimmt mich nachdenklich. Ich glaube, der arme Kerl ist nicht mehr am Leben. :-(

Die Vögel interessieren sich zur Zeit nur sehr wenig für das Futter auf der Fensterbank. Sie halten sich lieber in Teichnähe auf und suchen im feuchten Ufergras nach Würmern, die sie dann zu ihren Nestern und Nistkästen bringen. Aber ein treuer Geselle ist sehr dankbar für die Sonnenblumenkerne. Er kommt jeden Tag...

Heute hatte ich eine ganz tolle Idee...

Der Fledermauskasten hängt nicht mehr günstig an dem Baum. Die Äste sind gewachsen und verhindern den Fledermäusen einen freien Einflug. Also wird der Fledermauskasten von ihnen nicht mehr benutzt werden können. Ich hatte mir überlegt, dass er an der Laube besser hängt. Manchmal bin ich recht schnell mit der Umsetzung meiner Ideen... Ab in den Schuppen, Stuhl geholt, zum Baum geschleppt, auf dem unebenen Untergrund ein bisschen wackelig aufgestellt und hinauf gekrabbelt. Aus dem Kasten klingt ein Geräusch an mein Ohr... und im selben Moment guckt eine Hornisse sehr böse aus dem Einflugloch. OK, sie hat mich überredet... der Kasten bleibt vorerst dort hängen. :-)

Die Kröten haben schon vor etlichen Tagen den Teich wieder verlassen. Aber das "Resultat" ihres Aufenthaltes sprießt und gedeiht im kühlen Nass. Ein Teil ist schon aus den Eiern geschlüpft, lebt aber noch gut behütet in der sicheren Laichschnur. Nun kann es nicht mehr lange dauern und
viele winzige Kaulquappen werden sich im Teich tummeln.

Diese kleine Sumpfmeise kam mir seltsam vor... Heute war es zwar 10 Grad kälter aus gestern und regnerisch... Aber das ist doch kein Grund, sein Gefieder so aufzuplustern. Es war kühl, aber nicht kalt! Ob sie krank ist? ich habe mir wirklich Gedanken gemacht. Aber dann kam alles anders... Sie hat sich am Knödel satt gefuttert, ihre Federn wieder angelegt und ist dann munter zum nächsten Baum geflogen. Wollte sie mir ein kleines Schauspiel bieten?

Eigentlich hatte die kleine Blaumeise damit begonnen, den Nistkasten für sich auszupolstern. Aber seit einigen Tagen ist die Kohlmeise damit beschäftigt Moos und Grashalme in den Nistkasten zu bringen. Mal abwarten, ob das letzte Wort schon gesprochen ist...

Heute hat mich der Kernbeißer besucht. Er ist der König der Finken. Obwohl eigentlich Obstkerne zu seiner Nahrung gehören, hat er sich heute an den Sonnenblumenkernen erfreut. Seine Lieblingsnahrung sind Kirschkerne. Um einen Kirschkern zu knacken ist ein Kraftaufwand von 50 kg notwendig. Eines ist jedenfalls sicher: Ganz gleich, wie zutraulich dieser Vogel werden sollte... ich werde ihn niemals aus meiner Hand fressen lassen. :-)