Seite 21

Stadlzeit - 02. Dezember 2013


Stadlzeit... So nennt man in Bayern die Adventszeit. Straßen sind festlich geschmückt, Weihnachtsmärkte haben geöffnet und in den Vorgärten leuchten Rehe, Schneemänner und andere Figuren im bunten Glanz. Warum sollen "unsere" Vögel dann nicht auch etwas von der Stadlzeit haben?
Zugegeben... etwas verrückt ist das schon. Aber den Spaziergängern scheint die Idee zu gefallen. Immer wieder schleicht sich jemand mit der Kamera ans Vogelhäuschen um den kleinen Tannenbaum zu fotografieren. :-)



14.11.2013



Das neue Futterhaus wurde von den Vögeln gut angenommen. Noch sind es hauptsächlich die Kohl- und Blaumeisen, die von morgends bis abends die Futterstelle belagern. Spatzen und Grünfinken sind in der Minderheit. Ab und zu kommt auch der Kleiber, stopft sich den Schnabel mit Körnern voll und verschwindet zum nahegelegenen abgestorbenen Baum, wo er seine Höhle hat.


 

- In diesem knorrigen Stamm wohnt der Kleiber







01.10.2013 - Ein neuer Futterplatz...




Wer sich noch erinnert... Im letzten Winter kamen die Vögel des halben Waldes zu uns und haben sich ihre Bäuche vollgefuttert. Und der nächste Winter kommt bestimmt! Deshalb habe ich ein "kleines" Futterhäuschen gebastelt, das in seinen Ausmaßen etwas größer ausgefallen ist als die Handelsüblichen.


 

Damals... im Winter 2012/2013

Zur Verarbeitung kamen 15 Meter Dachlatten, ca. 35 Meter Leisten, ein paar Bretter, viele Winkel und unzählig viele Schrauben. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Aber ich weiß auch, nocheinmal werde ich das ganz sicher nicht machen. :-)

Ich habe noch einen schönen verzweigten Ast vom Haselnussstrauch. Der kommt morgen auf die Terasse ... dann haben die gefiederten Freunde eine bessere Anflugstation.
Aber damit sollte es auch gut sein...

Ein Futterhaus von 50 x 60 cm sollte für "unsere" Vögel groß genug sein.



Unter dem Schornstein befindet sich eine kleine Solarzelle. So hat das Futterhaus in den Abendstunden eine dezente Innenbeleuchtung.



Das ist der Blick vom Arbeitszimmer auf das Futterhaus.



Zehn Öffnungen im Futterhaus bieten ausreichend Einflugmöglichkeiten.



Nachtrag... 02.10.2013

So, nun ist alles fertig! :-) 



10. Sep. 2013 - neu zugezogen...

Die Nachbarn sehen in ihr ein Monster... und es läuft ein kalter Schauer über ihre Rücken wenn sie von der Tigerschnecke berichten. Die Tigerschnecke ist eigentlich in südlichen Regionen zuhause, wurde aber nach Mitteleuropa eingeschleppt. Deswegen war sie wohl heute auch in meinem Garten anzutreffen.

Zugegeben... sie ist schon sehr beeindruckend. Mit einer Länge von bis zu 20 cm ist sie die größte Schnecke in unseren Breitengraden. Allerdings erinnert mich ihr Aussehen nicht an einen Tiger, eher an einen Leoparden. (Wissenschaftl. Name: Limax maximus).

Jeder Haus- und Hobbygärtner weiß aus eigener Erfahrung: Nacktschnecken fressen den Garten leer! Kleine Salatpflänzchen haben keine Überlebenschance und sind am nächsten Morgen wie vom Erdboden verschwunden. Dafür sitzt an ihrer Stelle eine fette vollgefressene rote Nacktschnecke.

Die Fressgewohnheiten und Vorlieben der Tigerschnecke sind jedoch ganz anders geartet. Die Tigerschnecke ernährt sich ausschließlich von totem Pflanzengewebe und den Algen auf Steinen und Hölzern. Und sie verspeist die gefräßigen roten Nacktschnecken! Man sollte eigentlich froh sein, wenn man Tigerschnecken im Garten hat. Auf ihre Art sind sie sehr nützlich.





05. August 2013 - frisch geschlüpft

Das war schon ein seltener Fund am späten Abend... Ein frisch geschlüpfter Kohlweißling. Vor ein paar Stunden muss er noch in seinem Kokon ausgeharrt haben um sich kurze Zeit später und unter größter Kraftsnstrengung daraus zu befreien. Seine Flügel sind noch nicht richtig entfaltet. Er wartet jetzt auf die ersten Sonnenstrahlen um Kraft tanken zu können.

Deutlich kann man schon die beiden schwarzen Punkte auf seinen Flügeln erkennen. Also handelt es sich um ein Weibchen. Die männlichen Kohlweißlinge haben diese Punkte nicht.

Eigentlich ist diese kleine Dame schneeweiß. Der starke gelb/grünstich auf dem Foto kommt durch die küntliche Beleuchtung.



04. August 2013 - Omi ist weg!

Omi ist weg... und die anderen Kröten auch. Seit 3 Tagen haben wir sie nicht mehr gesehen. Kaum hatte man sich daran gewöhnt, dass man ab 21:30 Uhr aufpassen muss, wohin man seine Füße stellt, sind die Kerle verschwunden. Vor 20 Minuten ist Omi wieder aufgetaucht. Unsere kleine Fellnase hat sie entdeckt und uns zur Hilfe geholt. Omi hat das Atelierzimmer untersucht. Oh je... ob die restliche Sippschaft auch bei uns im Haus ist?

Es war recht einfach, Omi wieder an die frische Luft zu befördern. Schnell ein großes Glas ausgespült und Omi unter die Nase gehalten... Schwupps hat sie auch schon darin gesessen. Im Garten hat sie gleich den Weg zum Rhododendron eingeschlagen...



04. August 2013 - Rudi Raupe?

Was Schmetterlinge können, bevor sie Schmetterlinge werden, habe ich bereits in dem Buch Rudi die Raupe beschrieben. Das ist fressen, fressen und fressen.

Im großen Topf des Olivenbaums sprießt plötzlich ein kleines Pflänzchen. Neugierig, was es wohl sein könnte, habe ich es wachsen lassen. Es wächst und wächst. Hab immer noch keine Vorstellung, was es sein könnte. Die Blätter erinnern mich ein bisschen an Kohlrabi. Das kleine Pflänzchen ist inzwischen zu einer stattlichen Pflanze herangewachsen. Die Blätter erinnern mich noch immer an Kohlrabi und haben zwischenzeitlich eine Höhe von fast 40 cm erreicht. Das war vor 24 Stunden. Heute ist von diesem Gewächs nur noch das Blättergerüst übrig. Fünf kleine Raupen sitzen auf der Pflanze und fressen ... und fressen ... und fressen! Es sind die Raupen des Kohlweißlings (also vielleicht doch Kohlrabi?).

Dass Raupen viel fressen war mir bewusst. Aber dass sie soooo viel - und so schnell - fressen, das hat mich doch überrascht.


 

Rudi die Raupe ISBN: 978-3839149072

Die Raupe des Kohlweißling 



Gestern war die "Welt" noch in Ordnung... 



28.Juli 2013 - Punkt halb Zehn

Würde mir einer diese Geschichte erzählen, ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm Glauben schenken könnte...
Man kann fast die Uhr danach stellen. Punkt halb 10 Uhr abends kommen die Erdkröten auf die Terrasse. Ja, Mehrzahl... es sind vier Stück. 3 Erwachsene und eine kleine junge Erdkröte. Die Kleine kommt nur manchmal ... oder wir sehen sie nicht. Der Rest ist jeden Abend da. Die größte und dickste Erdkröte muss ein Weibchen sein und schon über einige Jahre Lebenserfahrung verfügen. Wir haben sie Omi getauft. Omi und die beiden anderen sitzen da und gucken. Jede an einer anderen Stelle. Sie gucken zur Wand, sie gucken zur Treppe, sie gucken ins Nichts. Dann bewegt sich Herr oder Frau Kröte behäbe um zwei Schritte vorwärts und sitzt wieder da und guckt. Nur wenn sie an dir vorbei wollen und dabei fast über deinen Fuß laufen können sie schnell sein. Sehr schnell sogar. Und dann sitzt man wieder da und guckt...
Vielleicht kommen sie schon seit längerer Zeit. Ich kann es nicht beurteilen. Vor ca. 2 Wochen ist mir die erste Erdkröte aufgefallen. Seit dem achte ich abends darauf, wohin ich trete. Und das ist auch notwendig. :-)


 



20. Juli 2013 "Unser" Bufo Bufo

Bei uns im Garten wohnt ein Bufo Bufo (das ist der lat. Name für Erdkröte).

Diese Erdköte konnte man in den vergangenen Tagen fast allabendlich in der Nähe des großen Rhododendronstrauchs sehen. Heute hat sich dieses Tier (dem Aussehen nach wohl noch aus der Urzeit stammend) bis auf die Terrasse gewagt. Ganz unbedarft ist die Erdkröte den Weg ihrer Vorstellung gegangen. Weder Hund noch Mensch hat sie sonderlich beeindruckt. Sie wusste ganz genau wohin sie wollte... zum Rododendron. Dort unten im Wurzelwerk muss sie irgendwo wohnen. Sie ist recht anspruchslos und ernährt sich von Schnecken, Regenwürmern und Insekten.

Die Erdkröte wird im Schitt 10 bis 15 Jahre alt. Im Terrarium wurden sogar schon 36 Jahre nachgewiesen.


 

Unser Bufo Bufo

Unser Bufo Bufo 



27.06.2013 - Das Findelkind

Der Kalender spricht von Sommer, nur das Wetter will davon nichts wissen. Mit nächtlichen Temperaturen von 7 oder 8 Grad erinnert es mehr an den Winter.
Im Schein der Laterne kann man undeutlich eine kleine Kugel mitten auf der Straße erkennen. Eine ganz junge Amsel sitzt dort hilf- und regungslos und friert. Von den Eltern ist weit und breit nichts zu sehen. Das kleine Kerlchen hat sich wohl etwas zu früh selbständig gemacht und kennt die Gefahren durch herumstreunernde Katzen noch nicht. Wir können ihn unmöglich auf der Straße sitzen lassen. Wo sind die Eltern? Wo ist sein Nest? Fragen, die wir nicht beantworten können. Behutsam wurde das Amselkind ins Haus getragen. Bestimmt hat es Hunger. Schnell wurde ein weicher Brei angerührt und in seinen kleinen Schnabel gestopft. Satt und zufrieden ist es nach der Fütterung in der Hand eingeschlafen. Die Körperwärme gab dem kleinen Vogel wohl ein Gefühl der Geborgenheit.
Aus weichem Material haben wir ein kleines Nachtlager für unser Findelkind gebaut. Bereits um halb 7 Uhr heute Morgen war die kleine Amsel wach und hatte Hunger. Wir haben sie samt Nachtlager in den Garten gebracht. Es hat nur wenige Minuten gedauert... Die Amselmutter hat ihr Baby entdeckt. Kurze Zeit später waren beide Elternteile zur Stelle. Die Mutter hatte Futter mitgebracht. Gierig hat der kleine Kerl das Futter verschluckt und ist dann aus seinem Nachtlager gehüpft. Offensichtlich wollten die Eltern ihr Junges nachhause bringen. Sie blieben immer in seiner Nähe und mit kleinen "Flugsprüngen" ist das Amselkind von einem Ast zum anderen geflogen. Nach zirka 10 Minuten war von den Dreien nichts mehr zu sehen.

Das kleine Amselkind... 



Satt u. zufrieden ist es in der Hand eingeschlafen 



21.06.2013 - Haben Bäume eine Vorahnung?



Stolz recken sich vier beindicke Stämme gen Himmel. Sie alle kommen aus einer einzigen Wurzel und bilden gemeinsam einen Baum. In jedem Frühjahr zeigt er mit kleinen fliederähnlichen Blütendolden seine wahre Pracht. An einem seiner Stämme hängt ein kleiner Nistkasten. Die Vögel mögen diesen Baum und zwitschern den ganzen Tag fröhliche Lieder von seinen Ästen.


 

Gestern sah der Baum unglücklich aus. Ich kann es nicht beschreiben… Irgendwie machte er einen sehr traurigen Eindruck. War das eine Vorahnung?

Am nächsten Morgen war der Baum tot. Er hat das heftige Gewitter mit den starken Sturmböen nicht überlebt. Alle vier Stämme waren direkt über seinem Wurzelballen abgebrochen.



Wie durch ein Wunder wurde der Stamm mit dem Nistkasten vom großen Haselnussstrauch gehalten, so dass sein gebrochener Stamm noch fast senkrecht nach oben stand. Was hatte das zu bedeuten? War der Nistkasten belegt und der Baum wollte in letzter Sekunde noch Leben retten?



Behutsam habe ich den Nistkasten vom gebrochenen Stamm entfernt und vorsichtig einen Blick ins Innere geworfen. Vier hungrige Schnäbel blickten aus einem weichen Nest weit aufgerissen nach oben. Sie waren so weit aufgerissen, dass sie fast größer waren, als die kleinen Vögel selbst.



Schnell wurde der Nistkasten an einem anderen Baum in der Nähe befestigt. Hoffentlich findet die Vogelmama ihre kleinen Babys wieder.

Nachtrag:
Es hat nicht lange gedauert und Mama Kohlmeise hat fast im Minutentakt Futter in den Nistkasten gebracht.

Mutter Meise bringt Nahrungsnachschub 



17. Juni 2013 - Abendzeit... Futterzeit

Die Vögel wissen ganz genau, wann es Futter für sie gibt. Zirka 17 Grünfinken, 4 Spatzen und eine Kohlmeise haben sich am Futterplatz eingefunden um ihre all abendliche Ration zu verspeisen. Der Begriff "Wie im Taubenschlag" wäre hier noch stark untertrieben. Im Baum sitzt noch einmal die gleiche Zahl an Vögeln. Jeder wartet darauf, dass eine kleine Lücke an der Futterstelle entsteht um auch etwas abzubekommen. So ist es ein ständiges Hin und Her. Plötzlich bricht ein furchtbares Spektakel aus. Im Bruchteil von Sekunden sitzen alle Vögel im Baum und schimpfen was das Zeug hält. Alle wissen, was es bedeutet, wenn DER kommt. Dann bleibt nicht mehr viel für sie übrig. Aber DER hat auch Hunger ... und kommt zum Ärger der Vögel jeden Tag.



16. Juni 203 - Ein ganz trauriges Ereignis

Gut, es handelte sich nicht direkt um einen Gartenbewohner, und es spielte sich auch nicht bei uns im Garten ab...
Nur ein paar Schritte entfernt stand ein kleines borstiges Wesen. Oh je, ein junges Wildschweinchen. Da kann die Mutter nicht weit sein... Aber da war keine Mutter. Da waren auch keine Geschwister. Der kleine Keiler machte ein paar langsame Schritte und ließ sich streicheln. Er war schwach. Sehr schwach. Vielleicht war er schon seit Tagen von seiner Familie getrennt... vielleicht auch krank? Wir konnten es nicht beurteilen und haben den Tierarzt gerufen. Dem kleinen Kerl musste geholfen werden. Mühelos ließ er sich hochheben und zum Haus tragen. Plötzlich fiel sein Köpchen zur Seite ... er ist in Ohnmacht gefallen. Als wenige Minuten später der Tierarzt eintraf, konnte dieser nur noch den Tod des kleinen Borstentieres feststellen...

Eine Blutprobe wird Auskunft geben, warum das arme Schweinchen so früh in den Tierhimmel gerufen wurde.



09. Juni 2013 - Gestatten, Hörnchen. EichHörnchen.

Endlich ist der lange Winter vorbei. Trotzdem wird die Fütterung der gefiederten Freunde im reduzierten Rahmen fortgesetzt. Die Grünfinken haben Nachwuchs bekommen und die Jungen sind schon flügge. Fast den ganzen Tag belagern sie die Futterstellen. Es ist interessant zu beobachten, wie die Eltern oft ihre Jungen mit zerkleinerten Sonnenblumenkernen füttern.



Ja, eigentlich sind die Grünfinken den ganzen Tag da. Aber eben nur eigentlich... Drei bis vier mal am Tag fliegen sie fast panisch davon.
Hörnchen ist im Anmarsch. Das putzige Kerlchen setzt sich selbstbewusst ins Vogelhäuschen ... und manchmal bleibt für die Grünfinken sogar noch ein kleiner Rest übrig. Schade, dass ich keine Nüsschen mehr habe...





05. Juni 2013 - Der Mönch und seine Kerze


Die Königskerze gehört zu den Heilpflanzen. Ihre ätherischen Öle und Saponine helfen bei Reitzhusten und chronischer Bronchitis. Für eine Teezubereitung werden eigentlich die Blüten gesammelt. Aber der Mönch ist mehr an den Blättern interessiert. Ob er an Bronchitis leidet ist mir allerdings nicht bekannt. :-) Der Mönch ist der Königskerzen-Mönch. Eine kleine Raupe, die sich fast ausschließlich von den Blättern der Königskerze ernährt. Aus ihr wird einmal ein ca. 50 bis 55 mm großer nachtaktiver Falter. Er gehört zur Gattung der Schmetterlinge.